Jung ferne Insel
Wie ein Matrose auf sieben Meeren irre ich umher wie Pik 7, ziellos wirkt meine Ankunft auch nach 20 Jahren Seegang. Doch gestern war ich in Deiner Nähe, Deine Räumlichkeiten in mir unbekannten Breitengraden, wirkte auf mich wie die gepflegteste und von Dir regierenden Örtlichkeit wie ein harmonischer Dreiklang in Naturalien, Menschlichkeit und sozialpolitischer Gerechtigkeit. Als wäre das Elysium kein Hirngespinst, sondern unter Deiner Schirmherrschaft in deiner Befehlsgewalt, denn durch Dich erfuhr ich in einem Ghetto von Leipzig, im Erdgeschoß in der Sonnenblumenstraße 30 als wäre ich im Garten Eden, so wohlgefühlt irgendwo habe ich mich bisher nirgendwo. Obwohl da draußen auf der Straße in Deinem Armenviertel der tägliche Überlebenskampf der Tagesordnung angehört, empfängst Du Deine Gäste mit offenen Armen, wunderschönen Mobiliaren und Kulinarischen Köstlichkeiten. Auf 50 Quadratmetern wie das Eldorado in einem 14 Stöckigen Plattenbau inmitten eines von Beton bebauten Gettos. Am Tage spielen, backen, basteln mit dir Tageskinder, ab 20 Uhr liebst Du Deine Männer. Darum nenne ich Deine Latitüde die Heimat einer Jung fernen Insel, in einer von Aggression regierten Szene durch das betonbebaute Umfeld, so unsichtbar wie ein Atoll auf einer Landkarte. In dem man ein Maximum an Liebeskonzentrat bekommt, obwohl in Deiner Region die Kriminalitätsrate ausgeprägt ist im Höchstmaße.
Funsong
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